Urler stampft wütend gen Traarn-Hain, begleitet von zwei Baumschratten. Er tritt unverzüglich in den Kreis der ältesten Hirten und sah sich um. In einer Sprache, älter als die meisten Wesen Yntharias selbst, spricht er mit knarzender Stimme: "Brüder. Wir alle wissen, dass es nur absehbar war, bis eines der niedereren Völker sich dazu treiben lässt unsere Heiligtümer, den Wald anzugreifen." Raunen geht durch die Reihen der Hirten. "Ich habe euch alle gewarnt! Doch ihr wart taub, auf mich zu hören." Der Blick des Hirten wandert zu Krenar. "Der alte Kurs treibt uns noch in die Vernichtung! Die Vernichtung der Baumhirten, die Vernichtung des Waldes! Diese kleinen Wesen, Halblinge nennen sie sich, toben mir ihren Geräten in dem Wald und reißen ihn rücksichtslos nieder!" Der Blick schweift weiter. "Brüder! Hört mich an. Lasst uns unseren Boden verteidigen! Lasst uns das verteidigen, was uns der Herr der Wälder gegeben hat! Lasst uns dieses niedere Volk vernichten und dem Wald das holen lassen, was ihm gehört!" Einige Baumhirten erheben sich, rascheln mit den Blättern um ihre Zustimmung kund zu tun.
Für einige Augenblicke genießt Ulrer seinen Sieg, ehe sich Krenar erhebt und mit alter, borkiger Stimme spricht. "Brüder. Dieser Wald, von dem Urler spricht, hat sich in die Richtung der Halblinge ausgebreitet. Früher waren dort Wiesen und Felder. Grasebenen, ehe der Wald sich diese Gebiete nahm. Wir uns die Gebiete nahmen. Die Völker nehmen sich diese Gebiete, um sich Platz zu schaffen und ihre Zukunft zu gewährleisten. So wie wir ihn uns genommen haben." Sein Blick schweift zu Urler, den er um mehrere Meter überragt. "Es war nur absehbar, dass wir uns auf so einen Konflikt einstellen müssen." Er hebt seine Hände an und schließt die Augen. "Wir müssen lernen Prioritäten setzen. Und die oberste Priorität ist, den Wald zu hüten, den uns unser aller Vater gab." Er blickt durch die Runde. "Folgt mir." Urler grinst zufrieden.
Krenar führt die Hirten der Zhenlins an eine Anhöhe in dem Traarn Hain, von dem man in jede Richtung nur Wald sehen kann. Abermals hebt der alte Hirte seine Hände und spricht ein Gebet, in der Sprache die selbst die wenigsten Baumhirten verstehen. Die Äste der Hirten beginnen zu zittern, als Blüten sprießen und sogleich zu den diversesten Früchten werden, die ihre Samen geben und von einem silbernen Windhauch hinausgetragen werden. Urler blickt wie seine Samen, Ahornsamen, weit fliegen und schließlich landen. Der ganze Wald vor ihnen beginnt plötzlich silbern zu schimmern, die jeden Baum betrifft. Krenar spricht mit bebender Stimme. "Erhebt euch! Alte Kräfte, gebunden den Ort eurer Heimat! Verteidigt den Grund und Boden, auf dem man euch geboren hat!" Ein lautes Knarzen ertönt, gefolgt von einem Röhren, dass durch die Reihen der Bäume zieht. Die Augen Urlers schweifen durch die Baumgassen, in jeder erblickt er dutzende Baumschratte, in emotionslosen Fratzen blickend, die alle einen Schrei ertönen lassen, der wohl auch an der Front zu hören ist. Krenar dreht sich zu den Baumhirten um. "Wir verteidigen mit allem was uns heilig ist unseren Grund und Boden! Urler. Rück' an die Grenze vor, mit diesen Baumschratten und bleibe einige Kilometer von der Front stehen - sollten die Halblinge vorrücken, scheu' dich nicht anzugreifen." Urler nickt tief und wandte sich sogleich mit weiten Schritten ab - endlich konnte er kämpfen, für sein Volk. Als er bei den Schratten angekommen ist, braucht er nur laut zu denken, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Donnern begleitet die hölzerne Armee, über die wohl Veerim selbst wacht.
Krenar hingegen blickt traurig über die Armee der Baumschratte und wendet sich zu dem Rest seiner Brüder um. "Dies ist nur ein Bruchteil der Kräfte, die uns Veerim gegeben hat, aber ich hoffe, dass diese Streitmacht ausreicht. Schickt eine Dryade zu allen Elfenrassen, ich möchte wissen, wie sie vorgehen." Er entlässt mit einem Nicken die Gruppe, ehe er in den Himmel blickt. "Vater - steh' uns bei."
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert Mi Nov 14, 2012 11:23 pm
Man hörte schon von weitem das Donnern der Kanonen. Das Knistern eines gewaltigen Feuers, das sich immer weiter durch den Wald frisst. Je näher sie kamen, je mehr sie hörten, umso schneller marschierte Urler und seine Armee. Er würde sich an den Befehl halten - Krenar hat seine Augen überall. Der Baumhirte blickte sich um, überblickte die Armee, die ohne ein Wort stumm vorrückten, in Reih und Glied. Sie brauchten keine Rast - sie schliefen nicht. Nur Licht und Wasser und das konnten sie selbst im Gang aufnehmen. Urler reckte sich stolz nach oben - Baumhirten waren das Ende der Nahrungskette, kaum ein Wesen konnte mit ihnen mithalten, dieses Gemetzel würde von kurzer Dauer werden und ihm Ruhm bei Veerim einbringen.
Das Donnern wurde lauter, die Lichter des Feuers ließen sich bereits erahnen, als die hölzerne Armee auf die ersten Wesen aus Fleisch und Blut traf - Elfen. Sie waren noch außerhalb der Reichweite der Kanonen, jedoch hörte Urler wie ein Baum nach dem anderem niedergemäht wurde. Urler blickte durch die Reihen der Elfen, zu diesen kleinen Wesen, die sich vor den Reihen der Baumschratte tummelten. 'Nicht viele... nicht starke... sie werden es nicht schaffen.' Urler schüttelte seinen Kopf, ehe er wieder nach vorne, gen Front, sah. Er drehte sich um und ein markerschütternder Schrei verließ seine Kehle, in den abertausende Baumschratte miteinstimmten. Urler atmet tief durch, blickte wieder nach vorne. 'Diese Halblinge.... einfallsreich sollen sie sein... jedoch haben sie es noch nie mit etwas wie uns aufgenommen.' Abermals begann Urler Gedanken verwirrender Komplexität zu spinnen, denen die Baumschratte unverzüglich nachkamen.
Mit Knarzen und Beben begannen die Baumschratte Felsen aus dem Boden auszureißen und gen Front zu schleudern, manche Lastwagengroß, manche so groß wie eine Imbissbude. Andere Baumschratte begaben sich weiter vorne in Position, errichtet dort mit den Bäumen des Waldes eine Mauer aus starkem Holz - eine lebende Mauer. Mehr der gut dutzend Meter hohen Verteidiger des Waldes drängten sich nach vorne, um die Mauer zu verstärken oder weiter Felsen zu schleudern - ehe die Halblinge in ihrer Reichweite waren. Urler hingegen legte die Arme auf den Boden, sprach ein Gebet an Veerim und just als eine der Kugeln die Mauer aus Holz durchschlugen, kein Schrei ertönte von den stummen Kriegern, stießen die Wurzeln aus Händen und Füßen des Baumhirten in den Boden und gruben sich in rasanten Tempo gen Halblingstellung um dort den Palisadenwall zu berühren und - als das Holz das Holz berührt beginnt dieses plötzlich zu wuchern und in alle Seiten zu sprießen, Dornen zu schlagen und bereit alles nieder zu reißen.
Weitere Kanonenkugeln stören die Konzentration von Urler, der Wall scheint immer mehr Löcher davon zu tragen, brennende Geschosse trieben die Schratte zu verbrennen. 'Feuer. Seit jeher benutzen es diese niederen Kulturen um auf unsere einzige Schwäche einzuschlagen - Brennbarkeit. Doch sollten wir es ihnen nicht so leicht machen.' Weitere Baumschratte machen sich daran die Löcher zu füllen, ehe ein neuer Gedanken die Aufmerksamkeit der Schratte auf ihn zieht. Der Wall löst sich und der Sturm beginnt - aus Wurzeln, Steinen und Baumschratten.
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert Do Nov 15, 2012 5:05 am
Urler steht in einer Ansammlung von Schratten, die sich im Wald versteckt halten. Seine Gedanken sind mit jedem Schratt verbunden und er fühlt wie sie immer weniger werden. Seien es die Kugeln aus Stein, die sich durch ihre Gestalten fressen - das Feuer, das sie zu Asche werden lässt - die Gewehrkugeln, die sich durch die Beine schneiden. Jene, die es zu den Palisaden geschafft haben, ereilt ein grausameres Schicksal - sie ändern sich, jedoch nicht in ihrer Form, sondern in ihrem Sein, zu Stein. In dem ersten Ansturm waren gut ein Viertel der Schratte gefallen und nur einzelne haben es geschafft Verwüstung in den Reihen der Halblinge anzurichten. Mit einem Gedanken, stoppt er den Angriff der Schratte, die sich tiefer in den Wald zurückziehen, außerhalb der Sichtweite der Halblinge und ihrer Gewehre. Der Wall der Baumschratte schützt die alten Bäume des Waldes, jedoch merkt auch Urler, dass er nicht mehr lange hält.
Eine halbe Stunde später schreitet Urler den Wall entlang, der durch die Brände und Einschüsse in Mitleidenschaft gezogen wurde. 'Diese Biester sind stärker, als ich gedacht habe. Ich habe sie unterschätzt - ihre List und Tücke.' Der Blick schweift über die verbliebenen Baumschratte, die ohne Emotion nach vorne zur Front starren. 'Setzt den Beschuss fort. Sie werden heute nicht ruhen. Nicht schlafen, nicht einmal trinken sollen sie können.' Mit diesem einzigen Gedanken positionieren sich die Baumschratte hinter dem Wall und beginnen wieder den Beschuss der Steine, jedoch in einem größeren Ausmaß und ohne Vorwarnung.
Urler nickt zufrieden und reckt sich hoch. 'Sie werden hungern. Sie werden verzweifeln. Sie werden müde sein. Sie werden vernichtet werden. Vertrieben von diesem Ort.' Er selbst packt einen Felsen, so groß wie ein Bus und schleudert ihn wuchtig weit. Er hört nur den Aufschlag, jedoch nicht ob (und was) er getroffen hat. Er schüttelt sich einmal, ehe er wieder seine Hände auf den Boden legt und seine Wurzeln tief in den Boden eindringen. 'Sie konnten die Wurzeln zerschlagen, mit ihrer widerwärtigen Magie. Wir lernen daraus. Wir studieren den Feind und wir haben eine Lücke gefunden.' Die Wurzeln des Hirten dringen tiefer, bis sie auf Grundwasser stoßen, ehe sie sich teilen und sich überall unter dem Gebiet verteilen. Jede Wurzel beginnt sich mit anderen Wurzeln zu kombinieren. Jede Eiche, jeder Busch und jeder Grashalm. 'Es wird eine blutige Nacht werden.'
------- Dieser Teil tritt nur in Kraft, wenn im Forum weiter an diesem Ereignis geschrieben wird! -------
In den Nächten würden all diese Pflanzen ihre Samen sprießen lassen, die überall hängen bleiben. Diese Samen würden in Rekordzeit wachsen und nur noch mehr Vertreter ihrer Gattung hervorbringen, durch vermehrtes Sprießen. Außerdem würden die Wurzeln der stärkeren Pflanzen, wie Bäumen und Büschen, auch aus der Erde schießen - überall im Lager - und alles niederreißen, was sie finden. Der Beschuss der Steine dauert ebenso ohne Unterbrechung an. Das jede Nacht.
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert So Nov 18, 2012 10:48 am
Die Baumhirten stoppten ihren Beschuss, als die Elfen angegriffen haben und hielten sich bedeckt. Urler stand in der vordersten Reihe und betrachtete das Gemetzel mit gespaltener Meinung. Er schüttelte sich einmal angewidert als das Sterben eine Ende hatte und wandte sich ab. 'Niedere Kreaturen. Sollen sie diesen Konflikt lösen.' Als Urler sich jedoch umdrehte, spürte er sofort einen Gedanken, der sich in seinem Denken bildete. Krenar sprach zu ihm: 'Komm' zurück zum Hain. Dryaden sind unterwegs um den Wald zurückzuerobern außerdem wird sich Orne auf den Weg machen, die Schratte bleiben zum Schutz hier.' Urler erwiderte. 'Wie du willst, Krenar. Jedoch wird das hier nicht das Ende sein. Wir müss - ' 'Wir müssen uns aus dieser Angelegenheit raushalten. Orne wird aufpassen, dass sich der Wald erholen kann und er wird den Herren bitten uns einen neuen Bruder für diesen Bereich zu schenken.' Urler wandte sich ab, blickte gen Elfen und tat einen Schritt in die Richtung derer. 'Ich sagte du sollst zurückkommen, Krenar. Sofort.' Urler knarzt und wandte sich ab, er hasste es, wenn Krenar dies tat. So schritt er in gewandten Schritten zurück zum Hain - alleine. Die Schratte verteilten sich in dem ganzen Gebiet des Waldes und wuchsen dort als normale Bäume fest.
Für die Elfen dürfte sich in den Morgenstunden ein dumpfes Treten aus dem Wald vernehmen dürfen und - Späher in den Bäumen dürften einen großen Baumwipfel erkennen dürfen, der sich durch die anderen Bäume bewegt. Orne überblickt den Wald und sieht zu dem Lager der Elfen. Der gut 90 Meter hohe Baum übertrifft die meisten Bäume des Waldes um ein Vielfaches. Seine Ästen rascheln, für die kleineren Geschöpfe wohl als Rauschen vernehmbar. Von den Ästen lösen sich Samen, die sogleich gen Elfenlager fliegen und sich noch viel weiter niederlassen. Dort graben sich die Samen sogleich in die Erde ein und beginnen zu wachsen - nicht in Rekordzeit aber dennoch schneller als ein normaler Baum. Orne hingegen weitet seine Äste und blickt sich um. Seine Äste legen sich auf die Baumkrone und -stämme, während seine Wurzeln sich mit anderen Wurzeln verbinden. 'Herr. Gebäre uns einen neuen Bruder!' Dieses Gebet in Gedanken an seinen Schöpfer bilden, beginnen die verbundenen Bäume in einem silbernen Hauch zu leuchten - für die Elfen leicht sichtbar, genauso leicht wie der schimmernde Orne. Dieser gibt sich voll und ganz dem Ritual hin - ein neuer Bruder würde geboren werden.
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert Di Nov 20, 2012 4:16 am
In der Nacht bevor die Halblinge ankamen dürften die Elfen ein beschauliches Spektakel im Wald beobachten. Der komplette Wald schimmerte in silbernen Farben, die alle zu dem gigantischen Baum zu wandern schienen. Dort wanden sie sich den Stamm entlang, jede Ranke bis dieser komplett eingedeckt war. Mit einem großen Knarzen lösten sich die Ranken von anderen Bäumen, um zu einer großen Esche zu fahren und sie umzuschließen. Dryaden begannen ihre Gesänge und Gebete um die Esche, als das Licht von Orne auf die Esche überging. Der Baum wuchs und veränderte seine Form, ehe sich die Ranken lösten und das Schimmern verblasste. Just in diesem Augenblick schimmerte eine neue Präsenz in der Nacht - 'Willkommen in Yntharia, Bruder.' sprach Orne langsam und tief, als der Neuankömmling seine Augen öffnete und zum ersten Mal über den Wald blickte.
'Marthuv nennen sie mich.' Orne ist bereits gegangen und Marthuv sitzt in einer Lichtung und durchforstet all' das Wissen, das die Waldhirten bisher gesammelt hatten. Welche Kräfte Veerim ihm gegeben hat, was seine Aufgabe war und - das die Halblinge kommen. Die ersten Schratte hörten sie schon von weiten und schließlich hat sich ihre Streitkraft gezeigt. 'Die Elfen werden dem nicht lange trotzen können und wir Baumhirten sind nicht gegen so eine Art der Bedrohung gewappnet.' Der junge Hirte erhebt sich, legt eine Hand auf den Stamm einer dicken Eiche. Die Gedankengänge rasen wie Impulse durch den Stamm, die Wurzeln, bis er seinen Zhenlin eingedeckt hat. 'Nun gilt es eine Entscheidung zu treffen. Was werden die Halblinge tun? Sollten wir sie angreifen, ehe sie uns angreifen können?' Marthuv löst die Hand und schreitet weiter durch sein Stück Wald. 'Wieso ist Orne nicht geblieben um mir zu helfen?' - 'Aber ich... bin hier, junger Bruder.' Marthuv zuckt kurz mit seinen Ästen, als er weitergeht. 'Ich weiß, Bruder. Nur wieso bekomme gleich ich diese Aufgabe? Ich bin doch so jung.' - 'Bruder... der Herr wollte es so... ich bin zu alt um zu kämpfen...' - 'Was ist mit Urler? Er - ' - 'Ich würde sofort kommen, wenn Krenar mich lassen würde, Bruder. Diese niedere Geschöpfe haben gute Schratte getötet.' - 'Wir werden sehen.... was die Halblinge und Elfen machen...'. Marthuv kappt seine Stränge ab und blickt sich um. 'Welche Last und ich werde sie nicht alleine bewältigen... diese Elfe, mit der Orne sprach. Sie scheint mir vernünftig zu sein und die Elfen werden uns brauchen...' Marthuv reckt sich und begibt sich schnellen Schrittes zum Waldesrand und durchforstet auf dem Weg dorthin das Wissen der Hirten nach geeigneten Lösungen und Zaubern.
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert Do Nov 22, 2012 12:34 am
Marthuv hört bereits in der Ferne das Donnern der Kanonen, was seinen Schritt nur beschleunigen lässt. Auf dem Weg zur Waldgrenze spürt er plötzlich eine bekannte Präsenz bei sich und ehe er sich versieht begleitet ihn eine kleine Birke. 'Bruder. Krenar hat mich geschickt, dir zu helfen. Mein Name ist - ' 'Etrhe. Freut mich dich zu sehen.' Kurz wechseln sie Blicke, ehe der 50m große Marthuv neben der nur 10m hohen Birke ihren Weg rasch fortsetzt. 'Was hast du vor, Bruder?' - 'Mit den Elfen reden. Ein Bund wäre wohl die beste Lösung für diesen Konflikt.' - 'Was es auch ist, ich werde dir beistehen, Bruder. Zum Wohle des Herren.' Anerkennendes Nicken wird ausgetauscht, als sie beide am Waldrand ankommen und das Lager der Elfen erblicken. Kanonenkugeln donnern gegen die Steinmauern des ehemaligen Halblingslager und reißen Elfen in den Tod. Marhuv knarzt und schüttelt seinen Kopf. 'Wie ich sehe hat es bereits begonnen.' - 'Dann sollten wir nicht zögern.'
Etreh nimmt Platz und beginnt ein Gebet an Veerim zu richten. In dem Lager bebt es kurz, ehe unter dem Betonboden Ranken hochschießen und sich als Efeu an die Steinwände heften, bis das ganze Lager eingedeckt in grünen Blättern ist - dabei vermeiden sie es tunlichst einem Elfen Leid zuzufügen. Marthuv, reckt seine Äste in den Himmel, die einen silbernen Schimmer tragen, der auf die Bäume der Grenzlande übergehen. Dieser Schimmer sammelt all diese Samen bei sich und schickt sie in einer großen Wand zu den Stellungen der Halblinge um sie zu irritieren - es wäre ein sehr dichter Samennebel, der die eigene Sicht verhindert und alles verstopfen würde, wo ein Samen nun mal reinpasst.
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert Sa Nov 24, 2012 12:04 am
Marthuv hat die Elfe bereits bemerkt, als sie an den ersten lebenden Bäumen vorbeikam. Auf ihre Worte hin nickt er langsam. 'Junges Wesen, diesen Kampf müsst ihr nicht alleine austragen.' Mit diesen Worten beginnt die Unterstützung der Hirten. (Zweiter Absatz; letzter Post)
Nachdem die Halblinge den Großteil der Samen beseitigt haben, blickt Marthuv über das Schlachtfeld und ortet, dank' Wurzelgeflecht, die feindlichen Stellungen. 'Etreh, deine Ranken - winde mit ihnen über den ersten Wall, damit die Kanonen nicht mehr darüber schießen können.' Etreh nickt langsam, ehe er Hände und Füße mit dem Boden verwurzelt und mit den so entstandenen Wurzeln gen Halblingswall gräbt. Kaum sind sie dort angelangt, schießen die Wurzeln nach oben um den Wall so zu erhöhen, damit die Kanonen keine freie Sicht mehr haben. Etreh zuckt ein paar Mal zusammen, als die Alchemisten manche seiner Wurzeln zu Stein werden lassen. 'Ihre Alchemisten... sie sind gefährlich.' - 'Ich arbeite daran, wir mü - ' Marthuv wurde jäh gestört, als das Zwergenregiment gen Wald stürmt. 'Zwerge... Ethreh, ich kümmere mich darum...' Mit weiten Schritten stampft mit weiten Schritten vor die Waldgrenze, auf die die Zwerge zustürmen. Unverzüglich spürt er zwei Kanonenkugeln an seiner Seite einschlagen, das Holz regeneriert ihn jedoch rasch. Der Hirte legte abermals seine Hände auf den Boden und flüstert ein Gebet zu Veerim. Zwischen der Stellung der Halblinge und dem Waldesrand erheben sich Sträucher, Büsche und sonstiges Äste. Dem geneigten Betrachter dürfte jedoch auffallen, dass allesamt mit Dornen beheftet sind - nicht stark genug, durch eine Eisenrüstung zu stoßen, aber gefährlich für die Haut/Augen und sollte zumindest den Ansturm arg abbremsen. Dieser Dornenkorridor ist gut 500m lang und deckt die Front ab. Marthuv spürt wie sich eine weitere Kugeln durch seine Schulter frisst, der Hirte taumelt. 'Hoffentlich wissen die Elfen, was sie zu tun haben.' - 'Sollten wir nicht die Schratte rufen?' Marthuv wendet sich ab und geht in den bombardierten Wald. 'Wir werden sie auf Trab halten.' Mit diesen Worten beginnen die Samen im Lager ein Toxin abzusondern, das sich sofort in den Lagern verteilen würde und die Halblinge insofern betrifft, dass sie dehydrieren, wenn sie nicht viel trinken - dieser Effekt braucht jedoch seine Stunden.
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert Fr Nov 30, 2012 1:36 pm
Marthuv spürte sie. Eine kleine Gruppe Lebewesen, die es durch die Dornenhölle geschafft hat. Jedoch spürt er auch ihr Zögern und ihre Vorsicht, den sie bei jedem Schritt tätigen - Schritte in seine Richtung. 'Sie können nicht wissen, wo ich bin...' - 'Vielleicht haben wir sie doch unterschätzt, Marthuv?' - 'Vielleicht können ihre Alchemisten mehr als wir dachten...' Der Baumhirte erhebt sich und überblickt das Schlachtfeld über den Bäumen, ehe er sich wieder mit den Wurzeln der Pflanzen verband. 'Wir finden keine sinnvolle Waffe.' - 'Die Elfen müssen es tun, mit ihren Waffen.' - 'Was machen wir mit den Halblingen?' - 'Wir behalten sie hier und kümmern uns um sie, sobald wir den Rest vertrieben haben...' Mit diesen Worten spricht Marthuv ein weiteres Gebet an Veerim und, kaum würden die Halblinge sich tiefer in den Wald begeben, würden sich vor, neben und hinter ihnen die Bäume miteinander verbinden, in dem sie längliche Stämme bilden, mit gut einem Dutzend Zentimeter Durchmesser und mehreren Metern hoch. Oben ist jedoch offen. Die Spriche Marthuvs ertönt im Anschluss "Legt eure Waffen nieder und verhaltet euch ruhig, dann geschieht euch nichts.", dieser Satz wäre auch das Einzige, das er von sich gibt.
Um Etreh hingegen ist es schlechter bestellt. So gut wie alle seine Wurzeln wurden von den Alchemisten versteinert und so hat er sich mit den Dornensträuchern verbunden, mit denen er ein wahres Massaker unter den Halblingen und Zwergen anrichten kann, die jedoch auch an Kraft verlieren. 'Marthuv... wir brauchen bald eine Pause. Wir müssen zu einer Wasserstelle und uns regenerieren...'
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert So Dez 02, 2012 12:07 pm
Die Dornen bleiben ruhig, als sich Etreh und Marthuv auf den Weg zu einer Wasserquelle machen. Marthuv spürt die Stimme der Halblingsfrau in seinem Kopf, ehe er antwortet. "Bleibt ruhig, dann passiert euch nichts. Diese Wände geben euch mehr Schutz, als eure Waffen es jemals könnten." - 'Die Halblinge scheinen nicht ruhig sein zu können.' - 'Versetz' dich in ihre Lage. Sie kämpfen gegen einen Feind, der ihnen keine Chance lässt.' - 'Die Zwerge bereitet mir mehr Sorgen.' - 'Ich weiß, die Elfen werden sich um sie kümmern müssen. Die Schratte sollen ruhen und uns einen letzten Trumpf bieten.' Die beiden Hirten lassen sich an einem Bauch nieder und strecken ihre Wurzeln nach dem Wasser aus, gut fünf Kilometer von der Schlacht entfernt. 'Wenn wir nur wüssten, was die Halblinge zu antreibt. Sie sollten doch erkennen, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen können.' - 'Ja, Etreh. Vielleicht hat Urler Recht und es sind doch nur niedere Wesen.' - 'Urler ist ein kriegsgetriebener Hirte.' - 'Aber er hat sich oft bewä - ' Marthuv horcht auf. 'Spürst du das au - ' Etreh nickt ihm zu. 'Lass' uns sofort gehen.' Die Hirten erheben sich, lassen ihre Wurzeln jedoch im Bach liegen. Mit raschen Schritten bewegen sie sich zurück. Zurück zur Front. Zurück zum Sterben.
Zedric
Anzahl der Beiträge : 113 Anmeldedatum : 08.09.12
Thema: Re: Der Wald wandert Di Dez 04, 2012 3:53 am
Marthuv blickt nach oben, dann zu Etreh. 'Der Regen... Veerim meint es in der Tat gut mit uns.' - 'Du hast Recht, Marthuv, doch das Gespräch mit der Halblingsdame... wieso hast du so darauf beharrt?' - 'Wie können wir Frieden gewährleisten, wenn man uns nicht versteht? Aber zuerst gilt es alles zu mobilisieren, was uns der Regen ermöglicht.' - 'Heißt das, du willst ihn warten lassen und dadurch vielleicht diese Chance verspielen?' - 'Wir haben ihn beide gespürt, Etreh. Er wird kommen, egal ob wir ihn darum bitten oder nicht.' - 'Wir wissen jedoch nicht auf welcher Seite er stehen wird.' - 'Er steht auf keiner Seite, er wird uns genauso wenig Beachtung schenken, wie den Halblingen oder Elfen.' - 'Sollten wir dann ni- ' - 'Später, Etreh. Erstmal der Regen...' Etreh wendet sich zur Front und stößt beide Hände auf die Erde, umso abermals mit all seinen Wurzeln den Kontakt mit den Dornen aufzunehmen. Diese scheinen stark dezimiert und an manchen Stellen sogar ganz vernichtet wurden zu sein, als der Regen jedoch auf die Dornenstränge trifft, scheinen diese zu pulsieren und zu wachsen zu beginnen, unkontrolliert beginnen die Dornen um sich zu schlagen, weiter zu wachsen, neue Gabelungen zu bilden. Selbst die Dornen werden stärker, stark genug gute Kettenrüstung zu durchstoßen, und kaum verwunden sie einen Zwerg, dessen Blut auf den Dornen haftet, scheinen sie noch unkontrollierter um sich zu schlagen - die Dornen haben Blut geleckt. Mit jedem Tropfen Flüssigkeit, sei es Regen, Blut oder das Urin eines pausierenden Soldaten - die Dornen wachsen, in die Breite, in die Höhe und dehnen sich aus. Etreh lenkt eine Dornenreihe, direkt durch das Lager. Ein Zwerg hackt auf einen Dornenstrang ein und kann sogar einen kleinen Ast abschlagen, jedoch lösen sich aus der Stelle zwei Äste, durchstoßen die Armpanzerung des Zwergen und beginnen wie wild zu wuchern - der Zwerg leidet, nach ein paar Sekunden sind die Qualen jedoch vorüber. Etreh knarzt einmal an seinem sicheren Ort, als die Dornen beginnen die Flüssigkeit aus dem Zwerg zu saugen und weiteres Geäst seine Opfer gefunden hat - es wird ein blutiger Regenschauer werden.
Marthuv verharrt an Ort und Stelle, schließt seine Augen und knarzt Worte Veerims in den Wind. Das Efeu des Elfenlagers beginnt weiter zu wachsen und verhärtet sich um die Steinwände, ehe es ganz verholzt, jedoch in einem splitterlosen Glattholz. Bäume schießen aus der Erde, um als Pfeiler die Wände vor dem Einsturz zu bewahren und ehe man sich versieht, ist die Steinruine zu einer eigenen kleinen Baumfestung geworden. Auch die Waldgrenze nutzt die Pause der Kanonen und den Regen um sich, in übernatürlicher Schnelligkeit zu regenieren. Zwar nicht so schnell wie das Lager oder gar die Dornen aber dennoch schneller, als man es sich vorstellen könnte. So der Regen mehrere Stunden anhält, sind bereits wieder ein paar kleinere Bäume und Sträucher zu sehen.